[MA-WS-135]
Gewählte Gedanken
Der gewählte Stil einer bedeutenden Zeit wählt nicht nur die Worte, sondern auch die Gedanken aus, — und zwar beide aus dem Ueblichen und Herrschenden: die gewagten und allzufrischriechenden Gedanken sind dem reiferen Geschmack nicht minder zuwider, als die neuen tollkühnen Bilder und Ausdrücke. Später riecht Beides — der gewählte Gedanke und das gewählte Wort — leicht nach Mittelmässigkeit, weil der Geruch des Gewählten sich schnell verflüchtigt und dann nur noch das Uebliche und Alltägliche daran geschmeckt wird.