[MA-WS-232]
Die Staats-Narren
Die fast religiöse Liebe zum Könige gieng bei den Griechen auf die Polis über, als es mit dem Königthum zu Ende war. Und weil ein Begriff mehr Liebe erträgt, als eine Person, und namentlich dem Liebenden nicht so oft vor den Kopf stösst, wie geliebte Menschen es thun (— denn je mehr sie sich geliebt wissen, desto rücksichtsloser werden sie meistens, bis sie endlich der Liebe nicht mehr würdig sind, und wirklich ein Riss entsteht), so war die Polis- und Staats-Verehrung grösser, als irgend je vorher die Fürsten-Verehrung. Die Griechen sind die Staats-Narren der alten Geschichte, — in der neueren sind es andere Völker.